Weitere Ortsnamen Paninskoje, Panino Schönje

Gebietsbezeichnung Wolgagebiet Admin. Zuordnung Gouv. Samara/ASSRdWD/Kanton Marxstadt

Gründungsjahr 1767

Kolonietyp Mutterkolonie

Topografische Lage Karte 1; F-1

Einwohnerzahl 198 (1767), 1.218 (1857), 2.419 (1897), 3.132 (1912), 1.617 (1926)

Konfession katholisch

Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 30 km im NO von Marxstadt, 3 km von der Wolga auf der Wiesenseite. Sie wurde durch den Lokator de Beauregard gegründet. Ihren russischen Namen Paninskoje erhielt sie nach dem damaligen Minister Panin. Die Kolonie war im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein deutscher Siedlungskreis, also Sitz eines Oberschulzen. Von 1803 bis 1820 war Schönchen Missionsstation der Jesuiten, vorher und nachher waren hier häufig polnische katholische Priester tätig. Die Gemeinde gehörte zum Dekanat Katharinenstadt. Nach 1820 wurde die Pfarrei Schönchen gegründet. 1887 gehörten ihr 4.550 Eingepfarrte an, 1909 waren es 6.172. Nach der Trennung der bisherigen Filiale Solothurn von der Pfarrei zu Beginn des Ersten Weltkrieges sank die Zahl der Eingepfarrten bis 1919 auf 3.194. Der Bau der steinernen Pfarrkirche zog sich über mehr als 20 Jahre hin. 1903 war die Kirche immer noch nicht fertig. In der Kolonie wurde als Sonderkultur Tabak angebaut. 1926 war der Ort Sowjetsitz und Alphabetisierungspunkt. Es gab eine 4-klassige Schule, eine Lesehalle und einen Konsumverein/-laden. (HB 1955, S. 120; Göttingen, S. 120,
Kirche, kath. Teil, S. 261; Mertens, S. 491)