Friedrich und Irina Kühl feiern heute Goldene Hochzeit. Foto: Paul Häge
"In Deutschland konnten wir ein ganz neues Leben beginnen, und wir sind darüber sehr froh und glücklich", sagt Friedrich Kühl, der mit seiner Frau Irina heute Goldene Hochzeit feiert. Der Langenauer ist 1937 in der wolgadeutschen Gemeinde Neu Zürich-Gnadenflur bei Saratov zur Welt gekommen. 1941, als er vier Jahre alt war, wurde seine Familie unter dem Stalin-Regime in der Sowjetunion nach Sibirien deportiert. Just im Jahr der Vertreibung erblickte in Kasachstan Friedrich Kühls spätere Ehefrau Irina das Licht der Welt. "Unsere Verheiratung in der sibirischen Ortsverwaltung war nur eine kurze bürokratische Zeremonie", erinnert sich Irina Kühl. 1976 wagten die Reprofotografin und der Musikpädagoge die Auswanderung und kamen über die damalige DDR auf Umwegen nach Ulm. Friedrich Kühl fand eine Anstellung in der städtischen Musikschule Senden, während seine Ehefrau in einem Ulmer Verlag tätig wurde. Seit 2001 wohnt das Ehepaar mit Sohn Walerie in Langenau-Göttingen. Die Familie ist musikalisch nach wie vor aktiv und bestreitet anspruchsvolle Konzerte mit dem Knopfakkordeon und dem russischen Konzertakkordeon, dem Bajan. ph