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Форум » Дочернии колонии - daughter colonies » М - М » Мангейм (Мариновка) Mannheim » Ortsgeschichte Mannheims im Jahr 1928 (Autoren - Lehrern Mannheimer Schule)
Ortsgeschichte Mannheims im Jahr 1928
wolgadeutscheДата: Суббота, 09.09.2017, 11:16 | Сообщение # 1
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Die umgebende Natur von Mannheim

Mannheim befindet sich auf einer Ebenen und die gegenzeigt sich durch ihre Waldlosichkeit besonders aus. In der Nähe von Mannheim befindet sich 4 Gräben die folgende Namen tragen: "Martjaschka" Graben S-O und 9 Werst entfernt, "Lesnoj" S-O und 12 Werst entfernt und der "Tiefe" Graben Südlich von Mannheim und 2 Werst entfernt. Mannheim liegt auf der linken Seite des Großen Karamans. Er besitzt 3 Dämme, die sich S-O von Mannheim befindet und tragen folgende Namen : "Dämmche" 9 Werst , "Lesnoj" 12 Werst und "Karamannsdamm" 4
Werst entfernt. Der Boden besteht meist aus Salpeterboden. Die ganze Landfläche teilt sich folgendermaßen ein: Ackerland 5234, 1916 Hektar, Viehweide 427,9296 Hektar, Hofplätze 50,4316 Hektar Treschplätze 78,2252 Hektar, Gemüsegarten 1,6960 Hektar, Wege 18,4824 Hektar, unter Wasser 11,4140 Hektar, Dämme, Kanäle und Schanzen 2,6936 Hektar. Untauglicher Salpeterland (солончак) 91,6832 Hektar, Gräben 78,9484 Hektar, Strassen ,Nebenstrassen und Plätzen (площади) 105,9572 Hektar und Friedhof 1,6008 Hektar. Wiesen
sind keine in Besitz von Mannheim. Steppe besitzt Mannheim 20 Hektar und sie befindet sich S-O von Dorf und ist 12 Werst von ihm entfernt.

Die Geschichte der Dorfes

Das Dorf Mannheim besitzt keinen Plan vorläufig es hat ihn an das K.V.K. abgeschickt und bis jetzt noch nicht zurückbekommen, so das derselbe nicht beigelegt werden konnte. Mannheim ist im Jahre 1858 gegründet worden. Es sind meist Aussiedler aus den Mutterkolonien des Marxstädter Kantons so wie : Bohn, Hummel, Meinhardt-Kind und Kratz. Die Landnot trieb die Kolonisten aus ihrer früheren Heimat in diese Steppengegend. In den Revolutionsbewegungen 1905 - 1915 hat die Mannheimer Bevölkerung kein Teil genommen und an den Baueraufständen unter der Leitung Stephan Rasin und Pugatschew könnten sie kein Teil nehmen, da das Dorf erst später gegründet worden ist.

Mannheim den 30.07.1928 Leiter der Schule : A.Herdt
 
wolgadeutscheДата: Суббота, 09.09.2017, 11:20 | Сообщение # 2
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Einwohner

Einwohner zum Oktober 1927 männlichen und weiblichen Geschlechts sind - 1773 Personen
Anzahl des Arbeitsfähigen von 17- 50 Jahren 696 Personen
Anzahl des Arbeitsunfähigen Kinder 720 Personen
Anzahl des Arbeitsunfähigen Greise (Älteren) 357 Personen

Klassenbestand :

Armen 130 Familien
Mittelbauern 120 Familien
Wohlhabende 44 Familien
Knechte 14 Personen
Mägde 10 Personen
Dienende 13 Personen
Stimmlose 122 Personen
Analphabeten 178 Personen
Lesen und Schreibfähige 875 Personen

Jahrliche Zuwachs :

Geborene in 1926 – 89 Personen
1925 – 78 Personen
1927 – 115 Personen
Zugereist in Jahre 1927 - 16 Personen , 1925 und 1926 sind keine Notizen zu finden.

Jährlicher Abgang:

Verstorbene 1925 – 43 Personen
1926 – 29 Personen
1927 – 50 Personen
Verschwunden im Jahre 1925 - 52 Personen

Lebensweise der Dorfbewohner

Während den Festtagen: Weinachten, Neujahr, Ostern und Pfingsten versorgt sich jede Familie mit guten Essprodukten und Getränke. Es werden Gäste eingeladen. Die Jugend veranstaltet Tanz in einem sogenannten "Musikhaus" in welchem sich die männliche und weibliche Jugend versammelt. Die Ausgaben decken die männlichen Personen. Getanzt wird wechselweise. Wird Branntwein getrunken und Schlägereien sind manchmal nicht ausgeschlossen. Als schönstes Vergnügen während der Osterzeit ist Eierschüppeln und
Schaukeln .In der Nacht vor Pfingsten werden "Maibäumen" gesteckt , welche aus einem langen Pfosten oder hohen Stange bestehen an welchen oben ein grüner Busch angebracht wird. Derselbe wird vor einem Wohnhause, mit Musik und Gesang eingegraben und bleibt 3-4 Tage stehen. Früher lebten große Familien zusammen von 20-25 Mitgliedern. Die ältesten Brüder führten die Wirtschaft mit dem Vater an der Spitze. Nach und nach wurden die ältesten Söhne abgeteilt. Gegenwärtig ist es eine Seltenheit , dass mehrere Brüder zusammen leben und arbeiten. Gegenwärtig kommen viele Ehescheidungen vor, was fast zu einer Sitte geworden ist. Die alte Heiratssitten sind bis jetzt noch erhalten. Die Braut wird durch einen "Freiermann" gefreit. Auf die Hochzeit werden alle Verwandte und Bekannte eingeladen. Die Hochzeit dauert bis zwei Tage. Der " Freiersmann" lädt die Gäste mit Stock und Bänder ein. Auf der Hochzeit wird getanzt und sehr viel Branntwein getrunken. Auch ist Sitte der Braut einen Schuh auszuziehen. Damit die Braut diesen Schuh wieder bekommt,
muss derselbe "gelösst werden , das heißt die jungen Leute müssen Geld dafür zahlen.

Das Rauchen ist ,wie auch früher eine allgemeine Sitte. Mann raucht mit eine Pfeife. Auch werden Papirosen , Machorka und gewöhnlicher Blättertaback geraucht.Bei Beerdigung werden ebenfals Gäste eingeladen.Gäste werden eingeladen auch bei Kindertaufen.Während den Herbst und Winterabenden versammeln sich in einem Haus bis zu 15 Personen, welche die Zeit mit Kartenspielen und verschiedenen Gesprächen verbringen. Zeitungen wurden in früheren Zeiten keine gelesen. Gegenwärtig werden Zeitungen gelesen, besonders am Abend in großen Gesellschaften. Auch ist nicht ausgeschlossen, während dieser Abenden, Branntwein zu trinken.

Beliebigste Volkslieder:

Hät ich dich nicht gesehen
Lorelei
Die Hoffnung
O ein alter Greis hat schon viel erfahren
Ei du lieber Augustin
Was frag ich viel nach Geld und Gut
Schön ist die Jugend
Als ich von der Heimat gegangen
Schmied, Schmidt, Schmied,nimm dein Hämmerchen mit
Säger ist ins Wald gegangen
Im Winter ,wenn es frieret
Am Haus ist ein Garten
Fuchs, du hast die Gans gestohlen
Wer will zu den Pionieren
In meiner Heimat grünen Talen

Märchen

Dornröschen; Schneewittchen, Frau Höhle,Rotkopfchen,Der Wolf und die Ziege.Die Frau in Essigkrüge

Musik : Blaßorchester, Streichorchester und die sogenannte Zieorgel

Auffällige Wörter: Samowar, Krutschka, Bachtschi, Ambar, Knut, Kwast, Budel, Rukomoinik, Taburetka, Kartus, Baraban, Tulup.

Früher waren alle stark "Religiös" Glaubten sehr an ein Göttliches Wesen .Nach Oktoberrevolution ist der Glauben an ein göttliches Wesen ziemlich stark gefallen. Die Kirche besuchen meistenteil nur noch die Alten. Die junge Männer und junge Frauen und Jugend besuchen die Kirche schon selten. Manche - gar nicht mehr. Der Glaube an Hexerei und Spukedinger ist schon eine Seltenheit geworden. Die Braucherei und Kartlegen werden auch selten. Die Begegnung bei einer Abfahrt, mit einer Weibsperson, wird für ein Unglück angesehen.
Wenn eine Kuh kalbt, so soll man in 9 Tagen von diese Kuh keine Milch, oder Butter verlehnt werden. Gibt eine Kuh keine Milch, oder eine Kuh hat ein schönes Kalb, so ist das eine "Bereicherung". Wenn eine Kuh Blut gibt, so ist das ein Beweiss, das die Kinder Eier aus einem Vogelnest genommen haben. Wenn man am Abend die Stuben reinigt, so ist dieses als bevorstehendes Unglück angesehen.

Beliebte Speisen: Klösse, Kraut und Kartoffelbrei ohne und mit Fleisch, Flammkuchen, Krebbel, Gemüßesuppe, Kartoffelscheiben , Bratkartoffel, Trockene Nudel. Bratwein und Wein dienen als Getränke. Beim Branntwein trinken wird viel gesungen und kommt nicht selten zu Schlägereien. Wird auch getanzt , aber selten.

Kleidertracht und Kopfbedeckung:

Früher wurde über Hemd ein Leibchen gezogen. Das Hemd in der Hose getragen. Jetzt wird das Hemd außen der Hose mit einem Riemen getragen. Filzschuhe werden sehr wenig getragen. Strohhute wurden früher mehr getragen, als in der gegenwertigen Zeit. Früher wurden die sogenannten lange Faltenpelze getragen, aber jetzt gewöhnlich kurze Pelze. Die Weibspaletos waren früher oben eng und unten weit. Die Kopftücher wurden vorne gebunden, aber jetzt hinten. Filzstiefel wurden wenig getragen, dagegen jetzt viel. Galoschen werden jetzt viel getragen, dagegen früher sehr selten. Am meisten werden gewöhnliche Schafpelze getragen.

Spiele der kleinen Kinder: Versteckchen ,Blindekuh, Wie gefällt dir dein Nachbar, Fangespiele.

Mannheim 30.03.1928 Lehrer F.Schmidt


Спасибо за представленный архивный материал краеведу из г.Саратов Генадию Кузнецову
 
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