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Поволжские колонии
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Форум » Материнские колонии - mother colony » А - Б » Бангердт , Зауморье, Усовка (Bangert , Saumorje, Zaumorje)
Бангердт , Зауморье, Усовка
wolgadeutscheДата: Среда, 25.02.2009, 12:10 | Сообщение # 1
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Ortsname Bangert

Weitere Ortsnamen Saumorje, Zaumorje

Gebietsbezeichnung Wolgagebiet Admin. Zuordnung Gouv. Samara/ASSRdWD/Kanton Kukkus

Gründungsjahr 1767

Kolonietyp Mutterkolonie

Topografische Lage Karte 1; C-4

Einwohnerzahl 102 (1773), 883 (1857), 1.281 (1897), 2.246 (1912), 1.380 (1926)

Konfession evangelisch

Zusatzinformationen Die Kolonie lag etwa 45 km im SW von Engels (Wiesenseite). Sie wurde von 32
Familien vorwiegend aus Nassau und anderen hessischen Orten gegründet. Im Ort, der Sowjetsitz war, gab es 1926 eine 4-klassige Schule. Neben einer obstverarbeitenden Fabrik gab es hier eine große Ölmühle. (HB 1955, S. 108; Göttingen 1997, S. 33)

 
wolgadeutscheДата: Среда, 25.02.2009, 12:10 | Сообщение # 2
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Бангердт (Bangert; Зауморье, Усовка) [Е., 1767] - Новоузенский у., Степновская в. - 83 (1767), 102 (1773), 149 (1788), 206 (1798), 239 (1816), 444 (1834), 706 (1850), 899 (1859), 1222 (1883), 1233 (1889), 1281/1257 (1897), 1985 (1904), 1844 (1910)
 
wolgadeutscheДата: Среда, 29.04.2009, 12:15 | Сообщение # 3
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J. H.

Die Deportation aus Bangert, Kanton Kukkus/Wolga

Der Erlaß über die Aussiedlung der Wolgadeutschen vom 28. August 1941 erschien in der Zeitung "Nachrichten"1. Die Sowjetbehörden begannen in unserer Gegend mit der Aussiedlung der Kolonisten der Siedlung Brabander, die von den Kolonisten der Siedlung Dehler zur Bahn gebracht wurden; die Kolonisten von Bangert brachten die Kolonisten von Dehler zur Bahn; und die Kolonisten der Siedlung Stahl brachten die Kolonisten von Bangert zur Bahn. Zuerst erschienen bewaffnete Soldaten mit Panzern und umstellten Bangert, damit sich kein Einwohner des Ortes mehr entfernen konnte. Dann forderten sie die Kolonisten auf, sich zum Abtransport fertigzumachen und keinen Widerstand zu leisten. Zwei Männer, die ein Wort zuviel gegen die Aussiedlung riskierten, wurden von den Soldaten festgenommen, und wir sahen sie nie mehr wieder. Am 5. September brachten uns die Einwohner von Dehler zur Bahnlinie zwischen der Stadt Engels und der Bahnstation Anisowka, wo wir im Freien übernachten mußten. Am nächsten Tag fuhr die russische Bahn Viehwaggons heran, die fürchterlich mit Viehmist verschmutzt waren, der auch noch haufenweise darin herumlag. Wir mußten sie erst reinigen, bevor wir uns selbst „einluden". Das Einladen ging schnell vor sich, weil jede Familie nur ein oder zwei Koffer Gepäck mitnehmen durfte. Alles andere Gepäck, das wir noch mitnehmen wollten, nahm man uns vor der Abreise weg und warf es auf „große Haufen" im Dorf. Ein Mann, der eine Kuh geschlachtet hatte, um Fleisch mitzunehmen, wurde erschossen. So mußten wir Abschied von der Heimat nehmen und nach Sibirien auswandern. Unterwegs bewachten uns wieder Soldaten, damit sich keiner davonmachen konnte. Zu essen gab es nur einmal täglich Grützsuppe mit etwas Brot. Am 22. September trafen wir in der westsibirischen Stadt Tatarsk ein, wo wir die Waggons verlassen mußten und auf die Dörfer verteilt wurden; es waren acht bis zehn Familien je Dorf und Kolchose. Bereits im Oktober begannen die Behörden, aus jeder Familie einen Mann in die Arbeitsarmee einzuziehen, So ging das weiter, immer mehr wurden eingezogen, bis im April 1942 alle Kolonisten über 16 Jahren eingezogen waren. Es blieben nur noch Kinder unter 16 Jahren und Mütter mit Kindern unter 3 Jahren in der Kolchose zurück. Im Jahre 1943 zogen sie auch die Knaben ab 14 und die Mädchen ab 15 Jahren in die Arbeitsarmee ein. Alle Kolonisten mußten sich durch Unterschrift verpflichten, sich nicht von ihrem Aufenthaltsort zu entfernen. Wer sich nur über 3 km davon entfernte, erhielt 25 Jahre Arbeitslager im hohen Norden ohne Gerichtsverfahren. Diese Strafe mußten nicht wenige antreten.Ganz miserabel waren in den Verbannungsorten die Unterkünfte. Manche wohnten bei Russen, Kirgisen, Kasachen usw., andere steckte man in einen viel zu kleinen Raum. In dem 18 qm großen Raum, in dem auch ich untergebracht war, wohnten drei Familien mit insgesamt 21 Personen; als Norm galt 1 qm je Person. Im Mai 1943 wurden wir aus diesem Raum herausgeworfen, einfach auf die Straße gesetzt, weil es verkauft werden sollte. Nach einem Gesetz in der Sowjetunion dürfen Mieter, die eine Wohnung nicht freiwillig verlassen, im Monat Mai einfach ohne gerichtliche Entscheidung exmittiert werden. Wir suchten uns dann eine Unterkunft bei einem Russen und 1944, gruben wir uns ein Loch in die Erde, das wir später als Semljanka (Erdhütte) ausbauten. Mein Vater erlag, wie so ungeheuer viele, der gräßlichen Hungersnot und der unmenschlichen Behandlung in der Arbeitsarmee in Swerdlowsk.Das Jahr 1956, brachte etwas Erleichterung. Wir durften nunmehr unseren Wohnort verlassen. Aber alle Kolonisten über 16 Jahre mußten sich durch Unterschrift verpflichten, niemals mehr in ihre früheren Wohngebiete zurückzukehren und niemals Ansprüche auf ihr zurückgelassenes Vermögen zu stellen. Erst dann bekamen wir unsere Pässe wieder.Im August 1967, besuchte ich gemeinsam mit einem Landsmann aus der Siedlung Stahl meinen Heimatort Bangert. Wir fuhren von Engels mit dem Bus bis nach Kukkus. Diese Kolonie steht nur noch halb, die Häuser sind zerfallen -und was noch steht, sieht trostlos aus. Die Gegend, in der die Dörfer Stahl, Bangert und Dehler lagen, ist überschwemmt. Das Wasser des Staubeckens von Wolgograd reicht bis an die Anhöhe. Alle drei Ortschaften liegen jetzt an oder auf der Anhöhe. Natürlich entsprechen sie nicht mehr ihrer ursprünglichen Größe. Bangert hatte 1941, z.B. etwa 400 Häuser; heute stehen in der verlagerten Ortschaft nur 62 Häuser. Kirchen gibt es in den Ortschaften nicht mehr.
Aufgeschrieben und bearbeitet von Dr. Matthias Hagin

1 Der Erlaß des Präsidiums des Obersten Sowjets der Union der SSR „Über die Übersiedlung der Deutschen, die in den Wolgarayons wohnen" vom 28. August 1941 erschien als Sonderausgabe der Zeitung „Nachrichten", dem Organ des Gebietskomitees der KPdSU(B) und des Obersten Sowjets der ASSRdWD, des Stadtkomitees der KPdSU(B) und des Stadtsowjets der Deputierten der Werktätigen von Engels, Nr. 204 vom Sonnabend, dem 30. August 1941.

 
wolgadeutscheДата: Понедельник, 01.07.2019, 10:39 | Сообщение # 4
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Banger (Saumorje)  Volkszählung vom 26.09.1834

Namenindex

Baud 14,
Becker  7,
Bitter  7,
Böhmer  6,
Bork  6,17,
Bretzer 2,6,35,56,
Debus  24,
Dinges  32,
Ekhart  29,
Gad  37,43,
Gammel / Hammel   2,10,24,25,
Gauland  3,55,
Garke / Gorke   45,
Habermann  6,
Heffenster / Höfenster  7,
Heinz  22,38,
Helmuth  2,5,33,
Hubert  21,24,30,34,36,
Jäkel  1,
Kiewit   51,
Kohl 15,
Köhler  3,
Kuhn  11,12,
Löb / Loob  27,
Meisner  57,
Müller 26,29,46,
Ott  4,7,12,28,
Otto 23,33,37,
Peil / Beil  9,47,
Pinäkenstein  8,
Reitz  58,59,
Ressler  15,
Rupp  9,
Schäfer  8,
Scharf  40,
Schmidt  11,12,42,
Schröder 5,
Seibert  49,50,
Spät  3,4,20,31,39,41,48,
Spomer  1,
Stöhr  44,
Stienhauer   13,15,16,18,54,
Wasser  11,
Werth / Wirth  14,
Wild  52,53,
Wulf / Wolf  18,19,

Ortsindex

Dinkel
Enders
Laub
Schilling
 
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